Ausschreibungen erneuerbare Energien
Blaupause für die EEG Novelle 2016?
Im Juli 2015 hat das BMWi seine Eckpunkte zum Ausschreibungssystem für erneuerbare Energien veröffentlicht und zur Konsultation gestellt.
Im Rahmen des Forums Solarpraxis – Wege in die neue Energiewelt 2015 - diskutierten wir am Freitag, den 27. November mit unseren Referentinnen Dr. Corinna Klessmann vom Ecofys Germany, Cornelia Viertl aus dem Referat für erneuerbare Energien des BMWi und der auf Erneuerbare Energien spezialisierten Rechtsanwältin Margarete von Oppen das Ausschreibungssystem für die Förderung von PV- und Windkraftanlagen.
Kurzzusammenfassung
Die Umstellung der Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien auf Ausschreibungen ist der nächste Schritt für mehr Marktnähe und Wettbewerb im EEG, erläuterten unsere Referentinnen. Statt der bisherigen Preispolitik sieht die EEG Novelle eine Mengenpolitik vor. Die finanzielle Förderhöhe soll bis 2017 nicht mehr politisch sondern wettbewerblich unter Marktbedingungen bestimmt werden. Festgelegt wird dagegen das Volumen. Das Ausschreibungssystem ermögliche so einen planvollen und kosteneffizienten Zubau von erneuerbaren Energien Anlagen. Die Ausschreibungen stellen dabei ein Instrument dar, um das Zieldreieck aus einer hohen Realisierungsrate von EE Anlagen, mehr Wettbewerb um die Förderung und eine hohe Akteursvielfalt (KMU) umzusetzen. Es wurde darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, sich zunächst einmal den Markt genauer anzusehen, bevor man das Ausschreibungsdesign gestaltet. Die Analysen zeichnen ein klares Bild: Kleine Akteure und oftmals auch Bürgerenergiegenossenschaften scheitern an zu geringer Bonität, zu hohen Kosten und am Zuschlagsrisiko. Große Akteure hingegen tendieren zu strategischem Bieterverhalten und drängen so kleinere Akteure vom Markt, indem sie Spekulationsgebote zu niedrigen Preisen abgeben. Projektbezogene Gebote, niedrige Bürgschaften und Pönalen könnten dagegen kleinen Akteuren bei der Teilnahme an Ausschreibungen Abhilfe leisten. Zum Hintergrund und Rechtsrahmen von Ausschreibungen wurde referierte. Defizite werden vor allem in der Definition des Anwendungsbereichs gesehen.
Programm
Moderation: Sandra Enkhardt, pv magazine
ab 17:30 Uhr | Beginn des Abends |
18:00 Uhr | Begrüßung |
18:10 Uhr |
Impulsvorträge zu den Leitfragen
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19:30 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Referentinnen
Dr. Corinna Klessmann arbeitet als Managing Consultant in der Abteilung für Policy Design and Evaluation bei Ecofys Germany GmbH in Berlin. Sie ist eine international anerkannte Expertin für politische Förderinstrumente und Rahmenbedingungen der Erneuerbaren Energien und koordiniert dieses Wissensgebiet innerhalb von Ecofys.
Cornelia Viertl hat mehrere Jahre in der Erneuerbare-Energien-Branche gearbeitet bevor sie 2003 in das Bundesumweltministerium in den Bereich der erneuerbaren Energien gewechselt ist. Im Bundeswirtschaftsministerium ist sie Referentin im Referat für erneuerbare Energien (PV-Freiflächenausschreibung und Vorbereitung der nächsten EEG-Novelle).
Magarete von Oppen ist Rechtsanwältin und Partnerin der von ihr mitgegründeten Rechtsanwaltssozietät Geiser & von Oppen, die auf das Recht der Erneuerbaren Energien spezialisiert ist.
Moderation
Sandra Enkhardt ist eine erfahrene Journalistin und seit 2008 bei der Solarpraxis / pv magazine group. Damals baute sie zunächst die Website photovoltaik.eu auf. Seit 2013 betreut sie hauptverantwortlich den Online-Auftritt von www.pv-magazine.de und schreibt regelmäßig Artikel für das pv magazine Deutschland. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf Artikeln zu Politik- und Marktthemen.
Veranstaltungsort
Hilton Berlin
Mohrenstraße 30
10117 Berlin